Syrische Flüchtlingskinder im Libanon haben schwere Traumata zu überwinden. Kinderarbeit ist weit verbreitet, ein Schulbesuch oft unerreichbar. Ohne Hilfe ist das nicht zu schaffen. Doch oft ist Schule der einzige Ausweg für ein Leben mit Zukunft. Das Bildung Berge versetzen kann, zeigt uns die 16jährige Iman.
Iman ist glücklich, denn sie hat es geschafft: allen Widrigkeiten zum Trotz hat sie die 10. Klasse erreicht und hat große Pläne. Sie möchte studieren und Ärztin werden. “Meine Familie, meine Nachbarn, alle haben gesagt, das es zu schwierig ist, überhaupt in die Schule zu gehen, aber mit der Unterstützung von Mission East weiß ich, dass ich alles schaffen kann.” Iman ist mit ihren Eltern und acht Geschwistern aus Syrien geflüchtet und lebt seitdem in Batroun, Libanon. Wie alle Flüchtlingsfamilien müssen sie mit schweren Traumata fertigwerden. Extreme Armut, Arbeitslosigkeit der Eltern, Gefühl der Heimatlosigkeit – Imans Familie teilt ihr Schicksal mit Millionen anderer Flüchtlinge. Die meisten Kinder haben schwere psychische Probleme. Sie brauchen einen Ort, der ihnen Kraft gibt. Hier ist es das Gemeindezentrum.
Mission East hilft bei der therapeutischen Betreuung, bei den Hausaufgaben und vor allem dabei, dass die Kinder Teil der Gemeinschaft werden. Imans Augen leuchten: “Hier können wir einfach Kind sein. Lachen, tanzen, reden, Hilfe bekommen. Vergessen. Neu anfangen.” Imans Geschichte zeigt deutlich, dass Bildung der Schlüssel für eine selbstbestimmte Zukunft ist. Das Schulgeld und die weiten Schulwege sind oft unüberwindbar, zudem gibt es zu wenig Platz in den Schulen. Inzwischen sind 20 Prozent der Bevölkerung Libanons Flüchtlinge, das Land hat schwer zu kämpfen, um den Grundstandard für die eigene Bevölkerung zu halten. Imans Eltern sind stolz auf ihre Tochter, machen sich aber große Sorgen um die Geschwister.
Sie wissen, dass Flüchtlingskinder von den Lehrern oft nicht akzeptiert werden, die Lehrer sind überfordert. Wie die meisten Flüchtlingsfamilien kann auch Imans Familie es alleine nicht schaffen. “Wir müssen einfach in die Schule gehen, sonst haben wir keine Chance”, sagt Iman bestimmt.