Die Anforderungen der Politik hinsichtlich Klima- und Ressourcenschutz nehmen spürbar zu. Geschlossene Stoffkreisläufe stehen besonders im Fokus. Der „Green Deal“ und das zweite Aktionspaket Circular Economy der EU fordern: Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa 2050 soll nicht weniger als die Hälfte der CO2-Einsparungen durch mehr Recycling erzielt werden!
Rainer Buchholz
Leiter Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz
Die Metallindustrie hat die Circular Economy erfunden. Sie zeigt an Hunderten von Standorten, wie „Circlenomics“ gelingt, also ökologisches und gleichzeitig ökonomisches Wirtschaften. Die Recyclingfähigkeit steckt in der DNA von Metallen. Seit Menschen Metalle nutzen, werden sie recycelt. Aluminium, Kupfer, Zink, Nickel oder Blei lassen sich unbegrenzt oft ohne Qualitätsverlust im Kreislauf führen. Aufgrund ihres hohen Materialwertes setzt der Markt genügend Anreize zur Sammlung und Wiederverwertung. So ist über die Jahrhunderte ein wachsendes Materialreservoir entstanden: 80 Prozent des jemals erzeugten Kupfers und 75 Prozent des jemals erzeugten Aluminiums sind noch heute in der Nutzung.
Mehr als die Hälfte der in Deutschland hergestellten Nichteisen(NE)- Metalle wird bereits aus sekundären Rohstoffen erzeugt. Die Recyclingquoten in den Hauptanwendungsgebieten Bau, Automobile oder Verpackungen liegen bei über 90 Prozent. Dadurch trägt die Nichteisen-Metallindustrie wesentlich zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz bei.
Das Recycling spart Rohstoffe ein und braucht bis zu 95 Prozent weniger Energie als die Metallgewinnung aus Erzen. Der Ausstoß an Klimagasen ist ebenfalls deutlich niedriger: nach einer Studie des Öko-Instituts mehr als sieben Mio. Tonnen CO2.
Aber auch eine Erzeugung von Metallen aus Erzen wird aufgrund des steigenden Metallbedarfs für Zukunftstechnologien wie erneuerbare Energien, Hochleistungsnetze, E-Mobilität, Kommunikation oder Leichtbau bis auf Weiteres notwendig bleiben, denn klima- und ressourceneffiziente Produkte sind ohne NE-Metalle nicht denkbar.
Innerhalb der Unternehmensinitiative „Metalle pro Klima“ machen führende Frontrunner der Industrie ihre Aktivitäten gegen die Klimaerwärmung sichtbar: An konkreten Best-Practice- Beispielen wird deutlich, wie wissens- und technologiebasierte Lösungen in Produktion, Produkten und im Recycling konkret zum Ressourcen- und Klimaschutz beitragen.