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Home » SOZIALE VERANTWORTUNG » GEMEINSAM #STARKFUERPFLEGE: Bundestagswahl eröffnet Reform-Chancen
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Maria Loheide

Vorstandsmitglied des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung und Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland

Foto: Diakonie/Die Hoffotografen

Aktuell ist die Lage dramatisch: 85 Prozent der ambulanten Pflegedienste müssen Neukunden abweisen und in fast allen Pflegeheimen gibt es Wartelisten.

Die Situation in der Pflege ist besorgniserregend. Der Pflegenotstand ist real. Pflegebedürftige, ihre An- und Zugehörigen und die Pflegenden selbst stehen täglich vor vielfältigen Herausforderungen. Die Finanzierung der Pflegeversicherung ist nicht mehr sicher. Aus diesem Grund haben wir als Diakonie Deutschland am 06.11.2024 die bundesweite Kampagne Mach Dich #StarkFuerPflege gestartet. Mir liegt als Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland das Thema Pflege besonders am Herzen. Denn wir alle müssen uns früher oder später damit beschäftigen, dass wir älter werden! Jede und Jeder von uns braucht irgendwann Pflege. Mit unserer Kampagne wollen wir bei möglichst vielen Menschen und gerade in der Politik das Bewusstsein stärken, dass wir beim Thema Pflege über unsere eigene Zukunft sprechen. Wir möchten eine breite gesellschaftliche Diskussion über die Zukunft der Pflege anstoßen. Dabei ist es unser Anliegen, vor allem Lösungen in den Fokus zu rücken und zu zeigen, wie gute Pflege aussehen kann!

Aktuell ist die Lage dramatisch: 85 Prozent der ambulanten Pflegedienste müssen Neukunden abweisen und in fast allen Pflegeheimen gibt es Wartelisten. Das bedeutet, dass viele Menschen nicht die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Und das, obwohl die meisten pflegebedürftigen Menschen zu Hause von Angehörigen und Pflegediensten versorgt werden. Was wird erst passieren, wenn in den kommenden Jahren die Zahl der Pflegebedürftigen aufgrund des demographischen Wandels unserer Gesellschaft weiter ansteigt? Bis zum Jahr 2055 rechnen Expertinnen und Experten mit 6,8 Millionen Pflegebedürftigen – fast zwei Drittel von ihnen werden älter als 80 Jahre sein!

Unterzeichnen Sie unsere Petition

und machen Sie sich #StarkFuerPflege!
Gemeinsam können wir für eine würdevolle und zukunftsfähige Pflege sorgen!

Gleichzeitig fehlen uns die Menschen, die diese wichtige Arbeit leisten wollen und können. Der Beruf des Pflegenden ist anspruchsvoll und die Arbeitsbedingungen sind oft schwierig. Zwar hat sich die Bezahlung in den letzten Jahren verbessert, aber den Pflegekräften fehlt es an Zeit, um ihre eigentliche Arbeit angemessen und am Menschen orientiert auszuführen. Nach eigenen Angaben verbringen Pflegekräfte 42 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Bürokratie. Damit wir motivierte Fachkräfte zurückgewinnen, müssen sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern, denn bis 2049 werden wir mindestens 280.000 Pflegekräfte zusätzlich benötigten.

Wir brauchen dringend eine umfassende Pflegereform, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt: Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige, eine starke Pflegeversicherung mit transparenten und verlässlichen Leistungen, eine Kommune, die ältere Bürgerinnen und Bürger vernetzt und unterstützt. Und das geht nur, wenn wir uns als Gesellschaft dafür gemeinsam einsetzen.

Unsere Petition an die Kandidierenden der demokratischen Parteien für den Bundestag und die Bundesregierung fordert daher:

  • Eine gute Absicherung für pflegende Angehörige: Sie brauchen wirtschaftliche Sicherheit, auch im Rentenalter, zum Beispiel durch eine Lohnersatzleistung und zusätzliche Rentenpunkte.
  • Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige: Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag, stoßen aber oft an ihre Grenzen. Deswegen muss der Zugang zu Leistungen der Pflegeversicherung übersichtlicher und einfacher werden. Auch so können die An- und Zugehörigen vor Überlastung geschützt werden.
  • Bessere Finanzierung: Gute Pflege muss für alle bezahlbar sein. Wir brauchen eine Pflegevollversicherung, die Pflegebedürftige vor unkalkulierbaren Kosten schützt.

Pflege geht uns alle an!
Jeder von uns kann einmal in die Situation kommen, auf Hilfe angewiesen zu sein.

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