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Home » BEST AGER » Nicht ein Testament. Mein Testament. Den letzten Willen selbst gestalten
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Familien, in denen ein Kind lebensverkürzend und unheilbar erkrankt ist, ein Stück Lebensqualität zurückzugeben – das ist das Anliegen der Bärenherz Stiftung. Möglich wird ihre Arbeit erst durch Spenden. Wir sprachen mit Testamentsspenderin Angela Wohlgemuth-Klein, warum sie sich für Bärenherz entschieden hat.

Es ist ein gutes Gefühl, Gutes zu tun.

Wie kam es dazu, dass Sie sich mit dem Thema Testamentsspende auseinandergesetzt haben?

Das Thema beschäftigte mich schon länger. Mein Mann und ich haben keine direkten Erben, aus diesem Grund kam die Idee auf, unser Testament für wohltätige Zwecke einzusetzen. Vor zwei Jahren haben wir uns auf die Bärenherz Stiftung geeinigt und fühlen uns mit dieser Entscheidung sehr wohl.

Die Bärenherz Stiftung kenne ich schon viele Jahre über Kollegen und meinen Arbeitgeber, der selbst immer wieder Spenden für die Stiftung gesammelt hat. Für mich war die Arbeit von Bärenherz von Anfang an positiv besetzt und sehr berührend. Ich finde es wichtig, dass es Menschen und Institutionen gibt, die sich des Schicksals von unheilbar kranken Kindern und ihren Familien annehmen, sodass sie ihren letzten Weg im Hospiz so unbeschwert und angenehm wie möglich gehen können.

Können Sie beschreiben, wie sich der Prozess gestaltet hat?

Bei einem Notartermin zur Vorbesprechung des Testaments haben wir das Thema Stiftungsspende angesprochen. Im Anschluss habe ich selbst recherchiert und stieß auf der Website von Bärenherz auf die Möglichkeit der Testamentsspende. Ich rief dort an und es entspann sich eine persönliche und sehr angenehme Unterhaltung mit Frau Stein. Mir war schnell klar, dass ich bei Bärenherz genau richtig bin.

Wie geht es Ihnen mit Ihrem Entschluss?

Es ist befreiend, sein Testament gemacht zu haben. Die Belastung, seine letzten Dinge regeln zu wollen, entfällt damit. Auch war oder vielmehr ist die Bärenherz Stiftung eine Herzensangelegenheit für mich. Vorab hatte ich es vielleicht gar nicht so realisiert, aber als ich mein Testament geschrieben hatte, war ich sehr glücklich mit der Entscheidung, meinen Besitz der Stiftung zu vermachen. Ich habe das gute Gefühl, dass das Geld bei Bärenherz wirklich bei den Kindern und ihren Familien ankommt. Die Mitarbeiter, so wie ich sie kennengelernt habe, setzen sich sehr dafür ein, den Kindern im Hospiz einen guten, letzten Weg zu bereiten.

Ermutigen Sie andere, sich auch mit dem Thema auseinanderzusetzen?

Ja, ich fände es sehr gut, wenn mehr Menschen über den Tod und auch über Testamente sprechen würden. Über dieses Thema zu schweigen und es damit an den Rand der Gesellschaft zu drängen, macht die Situation für die Betroffenen noch belastender. Man muss sich auch bewusst machen, dass es um mehr geht, als mit dem eigenen Vermögen etwas Sinnvolles zu machen. Es ist ein sehr schönes Gefühl, Gutes zu tun. Ich wünsche mir sehr, dass mehr Menschen den Mut haben, Wärme in die Welt zu geben. Das, was wir aussenden, breitet sich aus. Die Welt ist rund, irgendwann kommt es zurück.

Was für Reaktionen kamen aus Ihrem Umfeld?

Die Menschen, mit denen ich darüber sprach, haben meine Herangehensweise sehr offen wahrgenommen. Dennoch bleibt das ein ungewohntes Thema, weil ich eher selten mit dem Thema Tod oder Testamenten befasst bin. Gleichzeitig empfinde ich es als schwer nachvollziehbar, warum dieser Lebensbereich ein so großes Tabu darstellt. Der Tod gehört zum Leben dazu. Ich finde es wichtig, dass man den Tod und auch den Tod von Kindern thematisiert. Das macht es leichter, einen Umgang damit zu finden. Auch empfinde ich persönlich es als sehr beruhigend, seine eigenen Angelegenheiten mit einem Testament so geregelt zu haben, dass man sich wohl damit fühlt.

Wie ging es nach Ihrer Kontaktaufnahme bei Bärenherz und Ihrem Entschluss zur Testamentsspende weiter?

Wir stehen in regelmäßigem Kontakt. Im letzten Herbst beispielsweise waren mein Mann und ich zum Tag der offenen Tür bei Bärenherz eingeladen und fragten, ob wir mit unseren Motorrädern kommen können. Ich fahre ein Motorradgespann und habe dann kleine Touren mit den Geschwisterkindern gedreht. Das kam sehr gut an. Zu sehen, wie viel Spaß die Kinder und auch ihre Eltern dabei hatten, hat auch mir sehr viel Freude gemacht und mich sehr berührt. Anderen und besonders Kindern Freude zu schenken, empfinde ich selbst als ein Geschenk.

baerenherz.de

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