CSR wird oft mit dem Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem umschrieben. Dieser Dreiklang und die nötigen Veränderungs- und Kulturentwicklungsprozesse sind die wesentlichen Bestandteile unserer Zeit.
Ingrid Kallfass
Projektmanagerin des Kolping-Bildungswerk Württemberg e. V., CSR-Forum
Ein passenderes Zitat als jenes von Kristian Gründling kann es dafür nicht geben: „Aufhören zu glänzen, anfangen zu leuchten.“ Das gilt nicht nur im Unternehmen, für unser gesamtes Leben muss das eine Selbstverständlichkeit sein.
Wo enden wir, wenn wir uns zu unserem sozialen Wertesystem nicht endlich positionieren? Unser erster und wichtigster Schritt ist, die nächste Generation mitzunehmen. Mit gutem Beispiel vorangehen ist die beste Erziehung – damit fangen wir an. Unser Wertesystem prägt unsere Kinder. Eltern und Pädagogen sind gleichermaßen angesprochen: Durch ihre Liebe lehren sie Kleinkindern die Nächstenliebe. Pädagogische Einflussnahme auf die Entwicklung und das Verhalten Heranwachsender darf nicht nur Grundbedürfnisse beinhalten, sondern muss unser soziales Miteinander fördern.
Familie, Kindergärten und Schulen sind der Grundstein für soziales und demokratisches Wertebewusstsein. Unser Handeln bestimmt die Werte des Lebens. Wie wollen wir Verantwortung übernehmen – ohne soziale und ethische Basis? Das müssen Grundsteine sein in unserem Bildungssystem. Das Miteinander ist genauso wichtig wie Höflichkeit und Achtsamkeit. Ausbildung von Charakter und Sozialverhalten können wir von klein auf beeinflussen – gehen wir mit gutem Beispiel voran. Das Wertebewusstsein unseres sozialen Verhaltens hat einen wesentlichen Anteil an unserer Ökonomie und Ökologie. Wir Menschen, die Tiere, die Natur werden die Nutznießer sein. Werte, Normen, Regeln, die sich auf Denken, Wahrnehmen, Urteilen und Handeln auswirken.
Jetzt, kurz vor der besinnlichsten Zeit im Jahr, sollte jeder von uns in sich gehen: Wo kann ich meinen Beitrag leisten? Uns geht es so gut wie nie zuvor. Aber um uns herum, im näheren Umfeld? Sehen wir nicht oft weg – oder nicht genau hin? Wir beobachten Menschen, die Geschenke kaufen und die Weihnachtsmärkte genießen. Bleibt unser Blick auch bei denjenigen hängen, denen es nicht so gut geht? Es ist nicht damit getan, den humanitären Organisationen in der Adventszeit einen Betrag zu überweisen, um unser Gewissen zu beruhigen – unser „Tun“ ist gefragt.
Gesellschaftliches wie auch bürgerliches Engagement fängt bei uns selbst an. Dem Nächsten Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, ist nur der Anfang. Teilen wir nicht nur mit unseren Familien und Freunden. Jeder von uns hat in seiner unmittelbaren Umgebung Menschen, die unsere Hilfe dringend benötigen. Helfen wir denen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Geben wir – nicht nur in materieller, sondern auch in zeitlicher Form. Und beziehen Sie andere Menschen mit ein.
Das WIR zählt, nicht das Ich.