Im dürregeplagten Norden Kenias leistet eine Caritas-Partnerorganisation Hilfe zum Überleben. Amina Isacko ist Wasseringenieurin und damit eine Schlüsselfigur im Norden Kenias. Fast drei Jahre lang hatte es dort in der Region Marsabit nicht mehr geregnet, eine Folge der globalen Klimaerwärmung. Mit der Organisation PACIDA sucht Isacko Wege aus dem Wassernotstand – und stärkt damit zugleich die Rechte von Mädchen und Frauen.
Die Sonne brennt vom Himmel. Soweit das Auge reicht, nichts als Wüste. Vereinzelt ragen vertrocknete Sträucher aus dem staubigen Boden – stumme Zeugen einer Dürre, die den Norden Kenias fast drei Jahre im Würgegriff hielt.
Inmitten dieser unwirtlichen Umgebung wirkt das kleine gelbe Häuschen fast unwirklich. Frauen in bunten Gewändern warten vor dem Wasserkiosk mit Kanistern, ihre Kinder auf den Rücken gebunden. Sie lachen und unterhalten sich. Die gelöste Stimmung lässt fast vergessen, unter welchem Druck die Menschen stehen. Fast alle Wasserstellen in Marsabit sind ausgetrocknet. Es fehlt an Wasser zum Trinken, aber auch zum Kochen, Wäschewaschen und zur Körperhygiene. Die Menschen hier kämpfen jeden Tag ums Überleben.
Die Dürre in Nordkenia verursacht grosse Nahrungsmittelknappheit.
Caritas Marsabit verteilt daher auch Lebensmittel an die Hirten-Familien.
Eine Oase in blau-gelb
Dass überhaupt noch Zuversicht möglich ist, geht auf Amina Isacko und die Organisation PACIDA zurück, mit der Caritas international seit zehn Jahren eng zusammenarbeitet. Isacko ist Wasseringenieurin, sie hat den Wasserkiosk geplant. „Die Gemeinde El-Boru hatte uns gebeten, den Zugang zu Wasser zu verbessern“, erzählt sie. Nun sprudelt es aus dem Hahn, ein kleines Wunder in dieser Wüstenlandschaft. Das Bohrloch ist eines der ertragreichsten in der Gegend, mit einer Leistung von 41.000 Litern Wasser pro Stunde.
Amina Isacko kämpft aber auch um die Rechte von Frauen und Mädchen. „Sie verwenden hier viel ihrer kostbaren Zeit mit der Suche nach Wasser. Dabei legen sie Strecken von bis zu 40 Kilometern zurück“, berichtet sie. Dabei geht es ihr nicht nur um die körperliche Belastung. Die langen Wege zur nächsten Wasserquelle führen auch dazu, dass Mädchen Unterrichtsstunden versäumen, bis sie schließlich die Schule abbrechen. „Ohne Schulbildung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Mädchen viel zu früh verheiratet werden“, erklärt Isacko. „Alle Frauen und Mädchen brauchen erschwinglichen Zugang zu Wasser in ihrer Nähe.“ Wie gut der Wasserkiosk funktioniert, zeigt sich, als Jaba Gonjoba, eine der Frauen, ihren Wasserkanister befüllt. Sorgfältig rückt sie ihn unter den Wasserhahn und hält einen Chip gegen die Sensorplatte. Ein Piepen ertönt, das Wasser schießt aus dem Hahn.
Wasser to go
Das Motorengeräusch des Tanklastwagens ist ohrenbetäubend. „Clean water“, sauberes Wasser, steht auf ihm. Mit dem LKW bringen Amina Isacko und ihr Team Wasser in entlegene Gebiete, dorthin, wo keine Brunnen mehr Wasser haben. Im Dorf Dambala werden sie schon sehnsüchtig erwartet.
Eine der Frauen, die vor dem Tanklastwagen Schlange stehen, ist Orge Guyo. Mit ihrer Familie ist sie nach Dambala gezogen, denn dieses Dorf liegt an einer Straße und kann von den Tanklastern angesteuert werden. Dort, wo sie vorher lebte, gibt es keine Hilfe und damit auch keine Chance zu überleben. Als Orge Guyo an der Reihe ist, füllt sie ihren Kanister und strahlt vor Freude.
Raus aus der Ausweglosigkeit
Amina Isacko spürt die Verzweiflung der Menschen jeden Tag. Doch die junge Frau hat den un- bändigen Willen, das Leben der Menschen in Marsabit zum Guten zu wenden. Und wir bei Caritas international werden alles tun, um Amina Isacko und PACIDA dabei zu unterstützen.
Mit Ihrer Spende für Menschen in Not helfen Sie dort, wo es am nötigsten ist.
Unsere lokalen Helferinnen und Helfer sichern das Überleben in Krisen und Katastrophen und schaffen Perspektiven für Menschen, die besonders schutzbedürftig sind. Ihre Spende wirkt schnell und gezielt. Caritas international setzt Ihre Spende für die Menschen ein, die sie aktuell am dringendsten benötigen – zum Beispiel in aktuellen Krisensituationen oder auch bei “vergessenen Katastrophen“, für die leider oft zu wenig Geld zur Verfügung steht.
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