Von Ziegen, die Hoffnung geben
In den von Naturkatastrophen, Konflikten und Hunger geprägten Regionen Ostafrikas sind Mensch und Tier untrennbar miteinander verbunden. Kamele, Esel und Ziegen sind für viele Gemeinschaften in Ostafrika die Grundlage für das Überleben und die Sicherung ihrer Existenz. In Ländern wie Kenia, Äthiopien und dem Sudan ist die nomadische Tierhaltung eine jahrhundertealte Lebensweise, die jedoch zunehmend durch die Folgen des Klimawandels bedroht wird.
Gesunde Tiere, gesunde Menschen
Die Organisation Tierärzte ohne Grenzen unterstützt diese Menschen dabei, widerstandsfähiger zu werden. Die Gesundheit der Tiere spielt dabei eine Schlüsselrolle: Von ihr hängt nicht nur die Versorgung mit Nahrung und Einkommen ab, sondern oft auch das Überleben ganzer Familien. Genau hier setzt die Arbeit von Tierärzte ohne Grenzen an.
Ein eindrückliches Beispiel zeigt sich in Turkana, einer extrem trockenen Region im Nordwesten Kenias. Dort lebt Josephine Lokeris, Mutter von sieben Kindern. Nach einer langen Dürreperiode litten ihre jüngsten Kinder an akuter Unterernährung. Josephine und andere Frauen aus ihrer Gemeinde, die sich in einer ähnlichen Notlage befanden, erhielten jeweils eine Milchziege – eine Art, die die Expert*innen ganz bewusst ausgewählt haben. Diese sogenannten Kotelaa-Ziegen geben auch mit dem mageren Futterangebot der Region bis zu zwei Liter Milch am Tag – fast viermal so viel wie ihre heimischen Artgenossen.
Heute sind Josephines Kinder wieder gesund, und die Ziegen ihrer Familie haben sich vermehrt. Der Verkauf einzelner Tiere ermöglicht es ihr, Einkommen zu generieren, das sie in Lebensmittel und Bildung investieren kann. „Diese Ziegen haben uns gerettet“, sagt Josephine und blickt nun hoffnungsvoller in die Zukunft.
Hilfe zur Selbsthilfe
Doch die Arbeit von Tierärzte ohne Grenzen endet nicht bei der Verteilung von Tieren. Impfkampagnen schützen Ziegen, Kamele und Rinder vor lebensbedrohlichen Krankheiten, die nicht nur Tierbestände, sondern auch die Existenzgrundlage vieler Familien gefährden. Zusätzlich bildet die NGO lokale Tiergesundheitshelfer*innen aus, die in abgelegenen Regionen die medizinische Versorgung der Tiere sicherstellen. Ergänzend dazu setzt die Organisation auf Schulungen und Ausbildungen, insbesondere für Frauen, um neue Fähigkeiten zu fördern, Einkommensmöglichkeiten zu erweitern und wirtschaftliche Eigenständigkeit zu schaffen.
Josephines Geschichte zeigt, wie eng die Gesundheit von Mensch und Tier miteinander verwoben ist – und wie gezielte Hilfe Leben verändern kann. Damit Tierärzte ohne Grenzen weiterhin Menschen wie Josephine und ihre Tiere unterstützen kann, sind sie auf Spenden angewiesen. Helfen Sie mit, Hunger und Unterernährung zu bekämpfen – denn gesunde Tiere bedeuten Leben.
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