Den 53-jährigen Rami* aus Syrien rettete die Crew der Humanity 1 mit seinen beiden minderjährigen Neffen aus einem überbesetzten, seeuntauglichen Holzboot. Vier lange Tage und drei dunkle Nächte waren sie damit im Mittelmeer unterwegs gewesen. Rami hatte bereits jede Hoffnung aufgegeben, die Flucht von Libyen nach Italien zu überleben. An Bord des Rettungsschiffes Humanity 1 war er vor allem dankbar, dass seine beiden Neffen, deren Väter in Syrien getötet wurden, nun in Sicherheit waren.
Das Mittelmeer ist die tödlichste Fluchtroute der Welt. Schutzsuchende Menschen, die in Libyen vor Gewalt, Versklavung oder brutaler Inhaftierung fliehen, haben keinen anderen Ausweg als die Flucht über das Meer. Viele sterben dabei – seit 2014 mehr als 28.000 Kinder, Frauen und Männer. Einige der Flüchtenden können zivile Seenotrettungsorganisationen auf hoher See retten. Seit dem Einsatzstart des Rettungsschiffs Humanity 1 im August 2022 hat SOS Humanity über 1.950 Männer, Frauen und Kinder aus Seenot gerettet.
Retten ist Pflicht – und Auftrag der Zivilgesellschaft
Das Jahr 2023 war mit bislang über 2.000 Ertrunkenen das tödlichste Jahr auf dem Mittelmeer seit 2017. Rassismus und Unmenschlichkeit in Deutschland und ganz Europa richten sich gegen die Schwächsten, die eigentlich unseren Schutz brauchen: Geflüchtete. Wie Rami aus Syrien haben sie diese gefährliche Fluchtroute auf sich genommen, um bewaffneten Konflikten und Gewalt, Verfolgung oder Hunger zu entkommen. Es ist unsere humanitäre und rechtliche Pflicht, sie vor dem Ertrinken zu retten und an einen sicheren Ort zu bringen.
Rettungseinsätze nach Seevölkerrecht
Die zivile Rettungsarbeit auf See basiert auf geltendem Recht, vor allem auf dem Völkerrecht und dem internationalen Seerecht. Jeder Schritt einer Rettung wird von der Brücke der Humanity 1 den relevanten Behörden mitgeteilt. Der Hafen zur Anlandung und Ausschiffung der Geretteten wird der Crew von den zuständigen Behörden zugewiesen.
Europa ist stolz auf seine Werte, sie bilden den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Dazu gehört auch die Menschlichkeit. Hierfür steht SOS Humanity. Kein Mensch soll im Mittelmeer ertrinken müssen. Helfen Sie mit, diese Humanität auch an den EU-Außengrenzen hochzuhalten.
Spenden Sie jetzt für unseren lebensrettenden Einsatz, der im Winter besonders hart ist!
SOS Humanity e. V.
IBAN: DE04 1005 0000 0190 4184 51
Verwendungszweck: Zeit zu retten