Die rund 10.000 Einwohner*innen der Gemeinde Nyachenda in Tansania beziehen ihr Wasser aus einem etwa 10 Kilometer entfernten Fluss. Das aus den 1980iger Jahren stammende Wasserversorgungssystem ist veraltet und reicht für die stark gewachsene Bevölkerung bei weitem nicht aus. Viele Einwohner*innen Nyachendas sind gar nicht an das Wasserversorgungssystem angeschlossen. Der akute Wassermangel hat bereits zu Konflikten in der Gemeinde geführt. Auch die drei Schulen und die medizinischen Einrichtungen des Dorfes werden nicht ausreichend mit sauberem Wasser versorgt. Die Qualität des verfügbaren Wassers ist bedenklich, verunreinigtes Wasser führt immer wieder zu Krankheitsausbrüchen.
Um Wasser von weit entfernten Stellen zu holen, benötigen die Frauen des Dorfes je nach ihrem Standort bis zu fünf Stunden täglich. Die Schulkinder müssen an jedem Schultag ca. drei Liter Wasser selbst mit in die Schule bringen. Kein Wunder, dass die lokale Wasserbehörde die Gemeinde Nyachenda als besonders hilfsbedürftig eingestuft hat.
Unser Ziel ist es, alle Dorfbewohner*innen mit Wasser von höherer und gleichbleibender Qualität zu versorgen. Ausreichend sauberes Wasser und die Ermöglichung einer angemessenen Hygiene gehören zu den Grundvoraussetzungen für ein gutes Lebensumfeld.
Zusammen mit unserer lokalen Partnerorganisation HCI (Help Community Initiatives) arbeiten wir an Konzepten für eine neue und bessere Wasserversorgung. Gute Konzepte und Projektumsetzungen erfordern eine sorgfältige Erkundung vor Ort. Dafür sind Nitha Sritharen und Johanna Rohrer aus der ehrenamtlichen Projektgruppe im September 2023 nach Tansania gereist und haben die Situation vor Ort untersucht. Während ihres Aufenthalts sammelten sie viele wichtige Daten und überprüften unter anderem die Wasserqualität an verschiedenen Wasserstellen. Außerdem haben sie sich mit unserer lokalen Partner HCI und vielen anderen Projektbeteiligten getroffen und ausgetauscht. Die Bewohner*innen und das Wasserkomitee von Nyachenda wurden in die Pläne einbezogen. Nitha berichtete: „Das Dorf ist hoch motiviert und engagiert, und die Menschen haben einen starken Wunsch, an der Lösung dieses Problems mitzuarbeiten. Sie sind bereit, sich aktiv zu beteiligen und uns zu unterstützen. (…) Unsere Reise war geprägt von harter Arbeit, Freude und herzlichen Begegnungen. Wir sind dankbar für diese Erfahrungen und schauen mit Vorfreude auf die Zukunft.“
Die intensive und vielseitige Arbeit von Ingenieure ohne Grenzen ging auch nach dem Aufenthalt in Tansania weiter: Auswertung der gesammelten Daten, Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für die Wasseraufbereitung und eines neuen Verteilungssystems, Erstellung des Budgetplans, Vorbereitung von Anträgen, aktives Fundraising, die weiterhin enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit den lokalen Stakeholdern, um nur einige wichtige Arbeitsschritte zu nennen, die die Planung und das Projekt voranbringen. Das nächste große Zwischenziel: 2025 sollen die Bauarbeiten am neuen Wassersystem beginnen.
Ingenieure ohne Grenzen (IOG) unterstützt – gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen – Menschen im Globalen Süden dort, wo technische Zusammenarbeit nötig und möglich ist. Schwerpunkte der Arbeit sind der Aufbau einer Grundversorgung mit Wasser, Strom und Sanitäranlagen sowie dem Auf- und Ausbau von Bildungseinrichtungen. Darüber hinaus leistet IOG im Inland Bildungsarbeit in den Bereichen MINT, Globales Lernen und Integration.
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