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Home » SOZIALE VERANTWORTUNG » Schau hin! Wir sind 1 Milliarde.
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1 Milliarde ist die Anzahl der Menschen, die weltweit mit Behinderungen leben. Ungesehen, ausgeschlossen und benachteiligt! Zum Welttag der Menschen mit Behinderungen (3.12.) weist die Christoffel-Blindenmission (CBM) auf einen erschütternden Fakt hin:
Es gibt weltweit so viele Menschen mit Behinderungen, aber oft werden sie übersehen und vergessen. Die Botschaft der Organisation: „Wir sind 1 Milliarde. Wir sind da, auch wenn Du uns nicht siehst. Schau hin!“. Denn nach wie vor sind Menschen mit Behinderungen oft unsichtbar.

Menschen systematisch benachteiligt

Um auf die Probleme von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen den heutigen Tag ihnen gewidmet. Weltweit leben mehr als 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen. Das sind 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Und doch werden sie übersehen. Sie sind unsichtbar – mit fatalen Folgen für ihr gesamtes Leben. Da werden Schulen gebaut und Universitäten, und so viele Schülerinnen und Studenten profitieren nicht davon, weil sie schon bei der Planung nicht mitgedacht wurden. Dann versperren Treppen den Weg, die Materialien können nicht in Brailleschrift gelesen werden und die Lehrkräfte sind weder in Gebärdensprache ausgebildet noch darin, inklusiv zu unterrichten.

Menschen mit Behinderungen können oft auch nicht zum Arzt für notwendige medizinische Behandlungen, weil sie arm sind und kein Geld dafür haben, oder weil die Gesundheitsstation nicht barrierefrei ist. Es werden politische Papiere geschrieben und Projekte geplant, und wenn sie umgesetzt werden, ist ein großer Teil der Menschheit doch nicht berücksichtigt, und schon gar nicht von Beginn an eingebunden.

Das ist fatal für den Einzelnen. Global betrachtet ist es menschenverachtend und teuer. Denn die gesamte Gesellschaft leidet, wenn so viele ausgeschlossen werden. Das zeigt ein Beispiel aus Bangladesch: Nach Schätzungen der Weltbank von 2008 führt der Ausschluss der Betroffenen vom Arbeitsmarkt zu einem jährlichen Gesamtverlust von 891 Millionen US-Dollar. Wenn dadurch Familienangehörige, die Menschen mit Behinderungen betreuen, nicht arbeiten gehen können, bedeutet das jährlich 234 Millionen weitere Verluste für das Land. Das entspricht mehr als 1 Milliarde US-Dollar im Jahr.

Deutschland muss mehr Entwicklungsprogramme schaffen für die Menschen, die besonders benachteiligt sind – allen voran für Menschen mit Behinderungen. Sie benötigen extra Hilfe, um überhaupt ins Blickfeld aller zu kommen. Aktuell gibt es in Deutschland keine speziellen Budgets in der Entwicklungszusammenarbeit für Inklusion – alles kommt aus einem Topf. Gerade einmal sechs Prozent der staatlichen Projekte berücksichtigen nachweislich Menschen mit Behinderungen. 15 Prozent fordert die Christoffel-Blindenmission dagegen. Das wäre gerecht. Dann nämlich entspricht der Anteil dem, den auch Menschen mit Behinderungen an der Weltbevölkerung ausmachen. Die Budgeterhöhung ist nötig, damit es Ländern wie Bangladesch wirtschaftlich besser geht.

Und vor allem kann ein entsprechendes Budget für mehr Menschlichkeit sorgen. Doch auch jeder einzelne kann etwas tun:
Es fängt mit dem Wahrnehmen an. Nur wer hinschaut und Menschen mit Behinderungen mit ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen sieht, wird etwas verändern.

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft

IBAN: DE46 3702 0500 0000 0020 20 · BIC: BFSWDE33XXX

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