Mit dem Griff zu wiederbefüllbaren Mehrwegflaschen, der Baumwolltragetasche, dem Einkauf losen Obstes und Gemüses und der Nutzung von Mehrwegbechern für den Coffee-to-go kann jeder Verbraucher tagtäglich seinen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten. Aber auch der Verzicht auf Zahnpasta in einer Pappschachtel, einzeln verpackte Bonbons oder Kaffeekapseln trägt zur Ressourcenschonung bei. Je kleiner die Verpackung desto schlechter ist das Verhältnis von Verpackungsmenge und dem was wirklich in ihn ihr steckt.
Weitere Möglichkeiten birgt das Recycling Abfällen. Den Abfall getrennt und so sauber wie möglich zu sammeln ist ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung. Aus gebrauchten Verpackungen und Produkten, so genannten Sekundärrohstoffen, lassen sich hochwertige neue Produkte herstellen. Bei der Sammlung sollte jedoch einiges beachtet werden.
Welcher Müll in welche Tonne?
Im Grunde ist Mülltrennung ganz simpel und schnell erklärt! Man unterscheidet in fünf Kategorien:
- Leichtverpackungen (LVP) aus Kunststoff, Alu, Weißblech oder Verbundmaterialien wie Getränkekartons
- Behälterglas (also keine Trinkgläser, kein Flachglas)
- Papier/Pappe/Karton
- Restmüll
- Bioabfall
Für jede dieser Abfallsorten stehen in der Regel eigene Sammelbehälter bereit.
Was gehört in den gelben Sack?
Plastiktüten, unbepfandete Kunststoffflaschen, Tetrapacks, Konservendosen oder Folienverpackungen für Wurst und Käse. Man könnte annehmen, dass alles in den Gelben Sack darf, was aus Kunststoff, Alu oder Weißblech besteht. Im Haushalt verwendete Alufolie oder ein kaputter Plastikeimer dürfen nicht in den gelben Sack, weil sie in diesem Fall nicht als Verpackung dienen. Ein Bügel der mit einem Kleidungsstück zusammengekauft wird, gehört in den gelben Sack, aber ein einzeln gekaufter nicht. Das ist Unfug, denn natürlich sind auch diese Dinge recyclebar. Eine Lösung für das Problem wäre die Einführung einer bundesweiten Wertstofftonne in der nicht nur Verpackungen, sondern auch Produkte aus Kunststoff und Metall gesammelt werden können.
Joghurtbecher auswaschen oder nicht?
Leere Joghurtbecher müssen nicht ausgespült werden bevor sie im gelben Sack landen. Denn das Wasser, welches für das Spülen der leeren Becher anfallen würde, verschlechtert die Umweltbilanz. Kunststoffe werden vor dem Recycling ohnehin gereinigt. Es reicht aus Verpackungen löffelrein zu sammeln.
Deckel und Papierbanderolen trennen?
Je genauer getrennt wird, desto besser für die Sortierung und das Recycling. Der Margarinedeckel besteht aus einem anderen Kunststoff als der eigentliche Verpackungskörper. Deshalb sollten Deckel und Verpackung getrennt im gelben Sack landen. Alu- und Kunststoffdeckel sollten ebenso vom Joghurtbecher abgezogen werden, weil sie sonst in der falschen Sortiergruppe landen und dann nicht recycelt werden. Falls möglich sollten auch Papierbanderolen von Joghurtbechern abgezogen werden. So können die Pappe und der Kunststoff einzeln gesammelt und stofflich verwertet werden.
Glas entsorgen – grün, blau, weiß oder braun?
Leere Flaschen und Gläser gehören farbsortiert nach Weiß-, Braun- und Grünglas in den jeweiligen Altglascontainer. Wichtiger Merksatz beim Glasrecycling: Blau ist Grün! Blaues Glas gehört immer in den Grünglascontainer. Nicht in die Glascontainer gehören: Keramik, Porzellan, Steingut, Glühbirnen, Trinkgläser und Flachglas wie Fensterscheiben oder Spiegel. In den Recyclinganlagen werden zurückgebliebene Deckel und Korken problemlos aussortiert. Wer sie trotzdem trennt, macht alles richtig. Die Deckel gehören dann in die gelbe Tonne und die Korken kann man am Wertstoffhof abgeben.
Beschichtetes Papier und Kassenbons in die Papiertonne?
Kassenzettel und auch Fahrkarten bestehen aus Thermopapier und das hat im Altpapier nichts zu suchen. Das gilt auch für stark beschichtetes Backpapier, Taschentücher oder stark verschmutzte Servietten. Problematisch sind auch mit Kunststoff beschichtete Papiere, Pappteller oder –becher. Beim Recyclingprozess können die Fasern nicht ohne weiteres vom Kunststoff abgetrennt werden und landen dann als sogenannter Spuckstoff in der Verbrennung. Eine Entsorgung in der Papierfraktion ist also nicht sinnvoll.
Bioplastik in den Biomüll?
Verbraucher sollten als kompostierbar beworbene Produkte, Verpackungen oder auch Tüten nicht in der Biotonne entsorgen. Bereits die Bioabfallverordnung verbietet die Entsorgung von Produkten wie Verpackungen, Besteck oder Kaffeekapseln aus biologisch abbaubaren Kunststoffen in der Biotonne. Kompostierer können zum einen nicht unterscheiden, welche Produkte aus herkömmlichem Kunststoff oder aus biologisch abbaubarem Material bestehen und zum anderen können Plastikrückstände im Kompost verbleiben, weil die Bedingungen für einen rückstandsfreien Abbau nicht erfüllt werden.
Die Verwendung von Bioplastikbeuteln für die Sammlung von Bioabfall ist nach der Bioabfallverordnung unter bestimmten Voraussetzungen zwar zulässig, wird jedoch auf kommunaler Ebene weit überwiegend ausgeschlossen. Sie bereiten Probleme aufgrund ihres unzureichenden Abbaus, der Gefahr der Verunreinigung des Komposts mit Mikroplastik und Additiven oder einer unerwünschten Vorvergärung des Bioabfalls, die zur Freisetzung von Schadstoffen oder störenden Gerüchen führen kann. Für die Sammlung von Bioabfall sind Papiertüten oder das Auslegen der Sammelbehälter mit Küchen- oder Zeitungspapier empfehlenswert.