Menschen machen sich in vielen Bereichen des Lebens Gedanken über eine nachhaltige Lebensweise. Immer stärker rückt nun auch die Kapitalanlage in den Fokus.
Der Trend in Richtung Nachhaltigkeit nimmt Fahrt auf, das zeigt das Beispiel Mobilität: Der Anteil von Elektroautos, die bei Verwendung von Ökostrom einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, steigt rasant.1 Dazu passt, dass immer mehr Verbraucher auch mit ihrer Geldanlage einen Beitrag leisten wollen und Fonds oder börsennotierte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETFs) wählen, die Nachhaltigkeitskriterien einhalten. Von Ende März bis Ende September hat sich das verwaltete Vermögen in nachhaltigen Publikumsfonds auf 75 Milliarden Euro fast verdoppelt, meldet der deutsche Fondsverband BVI.
Nachhaltigkeitsregeln im Anlageprozess
Der „Green Deal“ der Europäischen Union oder das Pariser Klimaabkommen haben gezeigt, dass Umweltschutz und eine nachhaltige Wirtschaftsordnung eine umfassende, weltweite Anstrengung erfordern. Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter haben ihre Kompetenzen ausgebaut, um Anlegern effektive nachhaltige Kapitalanlagen zu bieten. Die DWS zum Beispiel, einer der größten Vermögensverwalter der Welt, hat Nachhaltigkeitsregeln im gesamten Anlageprozess integriert. Jedes Mal, wenn eine Aktie oder eine Anleihe untersucht wird, spielt auch eine Rolle, ob das betreffende Unternehmen Umweltschutz ernst nimmt, soziale Kriterien wie Arbeitnehmerrechte beachtet und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung umsetzt. Für diese zentralen Nachhaltigkeitskriterien hat sich in der Finanzbranche das Kürzel ESG für die englischen Begriffe „Environment, Social, Governance“ in der Finanzwelt etabliert.
Internationale ESG-Initiativen
Um die entsprechenden Informationen zu erhalten, arbeitet die DWS mit den weltweit führenden Research-Häusern für Nachhaltigkeitsdaten zusammen. International hat sich die DWS mit anderen Asset-Managern in ESG-Initiativen wie der Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC) zusammengeschlossen. Die DWS nutzt zudem die Stimmrechte der Aktien, die in aktiv gemanagten Fonds und ETFs verwaltet werden, um entsprechende Aktionärsanträge zu relevanten Umwelt- und Sozialthemen zu unterstützen.
Mehr Umweltschutz dank Xtrackers-ESG-ETFs
Besonders auffällig ist der Trend zur ESG-Anlage bei ETFs, also börsengehandelten Indexfonds. Bei den Xtrackers-ETFs der DWS zum Beispiel hat sich das verwaltete Vermögen in nachhaltig ausgerichteten ETFs in nur einem Jahr von unter einer auf aktuell über vier Milliarden Euro gesteigert. Nachhaltige ETFs sind beliebt, weil sich die Ergebnisse einer ESG-Analyse sehr gut in die Konstruktion eines Index einbauen lassen, der von einem ETF abgebildet wird. Bei einem ESG-Index kommen zu der traditionellen Berechnung eines Aktienindex wie beim deutschen Aktienbarometer DAX weitere Regeln hinzu. Typischerweise werden im ersten Schritt Unternehmen ausgeschlossen, die in kontroversen Branchen tätig sind. Zusätzlich fließen Kriterien ein wie der Umgang mit Arbeitnehmerrechten oder ein schonender Umgang mit Ressourcen. Bei den Xtrackers-ESG-ETFs sind die Indizes zusätzlich darauf ausgerichtet, dass die investierten Unternehmen den Ausstoß klimaschädlicher Gase begrenzen. So leisten Anleger einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz.
Umweltgerechte Vermögensverwaltung
Simon Klein
Leiter Vertrieb Passive Anlage, DWS
Bei den ESG-Kriterien („Environmental Social Governance“) geht es um eine umweltgerechte, soziale und gute Unternehmensführung. Wie lassen sich diese Ziele auch bei der Vermögensverwaltung beachten?
Wir haben gemeinsam mit Indexanbietern Kriterien für Indizes festlegt, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Es werden Unternehmen ausgeschlossen, die in kontrovers eingeschätzten Sektoren tätig sind, dafür besonders nachhaltige Titel bevorzugt. Xtrackers-ETFs, also börsennotierte Indexfonds, auf Basis dieser ESG-Indizes legen somit einen Schwerpunkt auf Umweltschutz, Soziales und gute Unternehmensführung.
Welche Vorteile hat Ihre ESG-Strategie bei Indexfonds?
Beteiligungen an nachhaltigen Unternehmen sind ökonomisch sinnvoll. Die Wertentwicklung der ESG-Indizes in unseren Xtrackers-ETFs war 2020 deutlich besser als der breite Vergleichsmarkt. Zudem unterstützen Anleger auf diesem Wege den Klimaschutz, da die Unternehmen in unseren ESG-ETFs weniger klimaschädliche Emissionen aufweisen.
Sie gehen als DWS mit gutem Beispiel voran und haben auch bei Ihnen ein eigenes Advisory Board eingerichtet, das bei Ihrer ESG-Strategie berät. Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Wir definieren Nachhaltigkeit als Kernbestandteil unseres Unternehmens. Gemeinsam mit renommierten Experten aus Wissenschaft, Unternehmen und Organisationen wie UN Global Compact möchten wir unsere ganzheitliche ESG-Strategie weiter vorantreiben und eine führende Rolle einnehmen.